Unser Alltag ohne M – Mittwoch, 26. Juni 2019

Die Nacht war bis auf den kurzen Weinanfall von L gut. Allerdings brauchte Prinz danach wieder Zeit, um zur Ruhe zu kommen. Nervig!

Heute Morgen konnte ich in Ruhe duschen und frühstücken. L schlief bis kurz vor neun. Ich zog sie an, ging mit ihr hoch zu unserer Vermieterin C und verabschiedete mich sogleich.

Kurz vor halb zehn übergab ich Prinz an Ms Schwester. Sie ließ den Audi beim Büro stehen und fuhr mit dem BMW fort.

Zusammen mit meinen Kollegen R, S, F und A fuhr ich nach Hohenfelden. Dort trafen wir alle bis auf M, der sonstwo geparkt hatte, und Sch an. S hatte sich mit Kopfschmerzen abgemeldet. Sch hatte verschlafen und wurde kurz nach um zehn von Ms Anruf geweckt.

Unser Team halbierte sich. Die eine Hälfte golfte, die andere kletterte im Kletterwald lustig herum. Ich habe mit F zusammen den Spaß- und Fitnessparcours absolviert. Hat super viel Spaß gemacht. Gerne wieder!

Es könnte sein, dass eine App-Anfrage eintrudelt. Wir Kletterer wurden allesamt zu diesem Thema ausgefragt.

Flammkuchen mit Lachs und Lauch gegessen und mit den anderen auf der Snack-Terrasse gechillt.

Halb zwei wurde entweder gegolft oder mit Pfeil und Bogen geschossen. Ich war im Golf-Team und war nicht die schlechteste. Bei den Bogenschießern konnte A glänzen.

Halb vier ging es mit dem Auto zurück nach Erfurt. F spazierte noch durch Hohenfelden und wollte später mit dem Bus zurückfahren. Ob wir ihn jemals wiedersehen? Ms Schwester brachte Prinz und den BMW zurück zum Büro.

Zuhause mit L im Pool gebadet und mit den Wasserspritzpistolen geschossen. Die Jungs spielten oben Beyblade, K schlief. Über die Torfernbedienung, die im Briefkasten lag, habe ich mich gefreut.

Ich begrüßte U und unterhielt mich mit ihr. Unterbrochen wurden wir durch den unangekündigten Besuch von Ms Mama. Nervig!

Zum Abendessen (ohne C) gab es Spaghetti mit selbstgemachter veganer Bolognese. Die Kinder schauten noch zwei Folgen Beyblade, während ich mit K spielte und U quatschte.

Um neun haben wir alle im Garten aufgeräumt. C kam mit neuen Informationen bezüglich ihrer Mutter nach Hause. Halb zehn lag L im Bett und schlief kurz vor zehn ein. Jetzt hab ich Feierabend!

Geärgert habe ich mich über Ms Mama, die ohne Vorankündigung am Abend bei uns reinschneite. Ich werde ihr noch mitteilen, dass sie in Zukunft vorher anrufen muss.

Gefreut habe ich mich, dass ich meine Ängste beim Klettern mit nur einer Ausnahme besiegen konnte.

Traurig bin ich über den Gesundheitszustand von Cs Mutter. Als C eben nach Hause kam, hat sie geweint. Es sieht sehr schlecht aus. Ihre Mutter kann nicht mehr sprechen und sagt lediglich „Au au“, wenn sie umgedreht wird. Der Blutdruck ist nach wie vor im Keller. Sie bekommt Flüssigkeit in Form von Kochsalzlösung eingeflößt, scheidet aber keine Flüssigkeit aus. Die Nieren kommen nicht hinterher. Arme, Beine und langsam auch der Kopf sind aufgequollen. C weiß nicht, wie lange Herz und Lunge das noch mitmachen. Sie wollen ihre Mutter morgen wieder ins Stift verlegen lassen, da die Ärzte derzeit nichts außer Antibiotika und Flüssigkeit geben. C ist morgen den ganzen Tag vor Ort, U bespaßt die Jungs und L geht in den Kindergarten.

Die letzten Worte von Cs Mutter an mich am vergangenen Sonntag bestanden aus einer Gratulation und dem Wunsch, dass ich noch viele schöne Erlebnisse mit meiner Familie haben soll.

M hat nur noch 26 Bestrahlungen und 7 Chemotherapien vor sich.

Katja Verfasst von: