Unser Alltag ohne M – Montag, 24. Juni 2019

Unsere Nacht war nur so mittel. Um eins morgens hat L geweint. Dass sie auf ihren Papa Rücksicht nehmen und ihn bitte nicht aufwecken sollte, hat sie nicht interessiert.

Heute Morgen bin ich früher aufgestanden, um bei der Verabschiedung von M dabei zu sein. Die Müdigkeit hielt den Tag über an.

L erwachte ein bis zwei Stunden früher als erwartet. Ihre Stimmung war eher weinerlich. Ich bangte um ihren Tag/Ausflug mit unserer Vermieterin C und den Jungs. L fing sich aber wieder.

L aß ein zweites Frühstück bei C und den Jungs. Prinz und ich fuhren kurz nach neun ins Büro. Ein großer weißer Transporter stand vor der leeren Wohnung beim Büro, sodass ich nicht vor der Garage parken konnte und mir woanders einen Parkplatz suchen musste. Mööp.

Morakel und Daily entfielen, weil mein Kollege M beim Kundentermin war. Ich hab schnell Kuchen anlässlich meines Geburtstages vor zwei Tagen organisiert beim Bäcker. Alle haben sich darauf gestürzt.

Von meinen Kollegen M und E habe ich einen schönen Blumenstrauß bekommen. Mittags gab es was vom Asiaten dank J, B und H. Ich hab am Platz gegessen und weitergearbeitet, um schneller auf meine Stunden zu kommen.

Schnappatmung wegen der Lohnkosten für Juni gehabt. Beruhigter war ich durch die Mitteilung, dass noch Geld von einem Kunden kommt.

Kurz nach halb vier hab ich mit Prinz das Büro verlassen und bin nach Hause gefahren. C und die Kinder waren schon da. Mit Prinz bin ich schnell zum Briefkasten gelaufen und habe anschließend oben Kaffee getrunken und Kuchen/Melone gegessen. A kam nach Hause.

Anschließend bin ich mit den Kindern in den Garten gegangen und habe weitergearbeitet. Waschmaschine mit zahlreichen Bürohandtüchern lief derweil.

Gegen halb sieben habe ich mit T Schach gespielt. Meine „Ich mach irgendwas-Strategie“ funktioniert bei T noch gut. Hätten wir zu Ende gespielt, hätte ich sicher gewonnen. Ich habe seeehr lange kein Schach mehr gespielt.

L kippte Saft über mich und sich, sodass wir in die Badewanne gingen. Nach dem Bad haben wir oben Abendbrot gegessen. Danach schauten die Kinder „abwechselnd“ Peppa Wutz (10 %) und Beyblade (90 %). Ich hatte kurz Angst, in die „Deutschland ist scheiße“-Unterhaltung von C und A mit reingezogen zu werden.

Kurz nach halb zehn mit L ins Bett verkrümelt, eine kurze Geschichte erzählt und zehn Minuten später war Ruhe. Jetzt ist Feierabend! Ich bin aber schon müde!

Gefühlsmäßig war ich heute stabiler als gestern. Heute Morgen beim Verabschieden musste ich mir aber eine Träne verkneifen. Der Vermissen-Faktor ist viel höher als von mir zunächst erwartet. Das wird noch lustig in den nächsten Wochen. Ansonsten war ich heute stellenweise sehr nervös und aufgeregt wegen der ersten Chemotherapie.

M hat nur noch 28 Bestrahlungen und 9 Chemotherapien vor sich!

Katja Verfasst von: