Unser Alltagswahnsinn # 8 – Goslar und Clausthal-Zellerfeld

Die Nacht war weder für L noch für mich erholsam. Vermutlich befindet sich unsere kleine Schnute mitten in einem Schub und wacht deshalb ständig weinend wieder auf. Wir konnten sie im Gegensatz zu gestern Nacht aber schnell beruhigen. Unglücklicherweise klingelte Ms Wecker, den er auch gestern schon vergessen hatte auszustellen, halb acht und L war putzmunter.

Halb neun stand ich auf, ging duschen, stellte fest, dass der Ausschlag von der Gesichtsbehandlung nicht besser geworden ist, und machte mich als erste auf zum Frühstück. Während M sich nach meiner Rückkehr im Bad zurechtmachte und zum Frühstücksbuffet ging, zog ich L an, ließ sie frühstücken und schlüpfte in den Hotelbademantel.

Um zehn begann die erste Ganzkörpermassage meines Lebens. Ein Mann um die fünfzig hatte einige Probleme, sich meinen Nachnamen zu merken, sodass gelegentlich ein paar lustige Kreationen in den Raum geworfen wurden 🙂 Ich wäre zwar am liebsten von einer Frau massiert worden, muss aber sagen, dass er es sehr gut gemacht hat und die Massage angenehm und wohltuend war.

Eine Stunde später machte sich M mit Prinzi auf den Weg in den Stadtpark, während ich die vor Müdigkeit weinende L dick eingemummelt in die Manduca packte. Wir beide suchten den nur zwei Gehminuten entfernten Laden „Naturkind Biomode“ auf, den wir am Montag gleich nach unserer Ankunft entdeckt hatten. Alle Kleidungsstücke werden hier in Bad Harzburg selbst genäht. Gefreut habe ich mich darüber, dass sie sogar einen Onlineshop haben <3

Nach unserem kleinen Einkaufsbummel suchten wir Prinz und M, liefen noch gemeinsam ein paar Meter, kehrten aber alle aufgrund des eisigen Windes recht schnell zum Vitalhotel Bad Harzburg zurück. L bekam ihren Mittagsbrei und durfte ein wenig Schlaf von der Nacht nachholen 😉

Am Nachmittag fuhren wir spontan in die fünfzehn Kilometer entfernte Stadt Goslar. Im leichten Regen liefen wir durch die Straßen, kauften uns beim Bäcker eine Kleinigkeit zu essen und bewunderten ein Fachwerkhaus nach dem anderen. Als wir viertel vor fünf wieder am Auto ankamen, begann es sehr stark zu regnen.

M schlug vor, kurz durch die Innenstadt von Clausthal-Zellerfeld zu fahren. Unterwegs dorthin fing es plötzlich heftig an zu schneien. Es dauerte nur wenige Minuten und die Straßen waren weiß. Zum Glück war vor uns ein Räumfahrzeug, sodass wir trotz Ls lautem Weinen einigermaßen entspannt vorwärts kamen. Leider war die Zufahrt zur Innenstadt wegen Bauarbeiten gesperrt, sodass wir uns diese nicht ansehen konnten. M kaufte noch ein paar Getränke, während ich L im Auto stillte und wir traten die Rückfahrt nach Bad Harzburg an.

Nach wenigen Kilometern kam unser Fahrzeug ins schlittern und M verlor die Kontrolle. Wir steuerten direkt auf die Leitplanke der gegenüberliegenden Fahrbahn zu und ich sah uns bereits mit dieser kollidieren, als M es schaffte, das Auto wieder unter seine Kontrolle zu bringen. Mit starkem Herzklopfen und laut weinender L setzten wir unsere Fahrt fort. Irgendwann schlief sie zum Glück ein.

Abends holte M uns Essen vom Chinesen. Die Suppe und unser Tofugericht waren wirklich ausgezeichnet. Um acht brachte ich L ins Bett, die allerdings erst um einiges später einschlief. Leider war ich dann auch schon so müde, dass ich mit ihr liegen blieb. Der arme M musste den restlichen Abend bei Chips und einer ARD-Serie alleine verbringen.

Katja Verfasst von: