Unser erster Urlaub im Caravan – Teil 1/2

Da L ein so liebes und pflegeleichtes Baby ist, entschieden wir uns vor wenigen Wochen, doch noch in den Urlaub zu fahren. M und ich überlegen, nächstes Jahr mit einem Wohnmobil oder Caravan eine mehrwöchige Norwegen-Tour zu unternehmen. Aus diesem Grund mieteten wir uns für elf Tage einen Wohnanhänger, um zu sehen, ob wir uns auf engstem Raum überhaupt wohlfühlen.

Nachdem der Caravan gebucht wurde, machte ich mich sogleich an die Reisevorbereitungen. Ich schrieb in Deutschland, Frankreich und der Schweiz mehrere Campingplätze an und fragte nach deren Kapazitäten, denn schließlich wollten wir mit einem Baby und einem Hund in der Hochsaison durch die Ländereien fahren.

Am 8. August gegen 17:00 Uhr starteten wir unser kleines Abenteuer. Wir fuhren los … und kamen nur zehn Meter weit. Das Auto einer Nachbarin wurde leider so ungünstig geparkt, dass wir mit unserem großen Wohnanhänger nicht daran vorbeifahren konnten. Glücklicherweise kam M die Idee, unser Auto vom Caravan abzukoppeln und den Anhänger per Hand an dem geparkten Fahrzeug vorbeizuschieben. Das funktionierte sehr gut und eine halbe Stunde später ging die Fahrt weiter.

Wir wollten an diesem Abend auf einen Campingplatz in der Nähe von Frankfurt am Main fahren. Da die Rezeptionen jedoch zwischen 18:00 Uhr und 20:00 Uhr schließen und wir mit einem Wohnanhänger auf den Autobahnen nicht schneller als 100 km/h fahren dürfen, verwarfen wir dieses Vorhaben in den ersten zehn Minuten und entschieden uns für einen Campingplatz in Hünfeld Nahe Fulda. Hier blieben wir eine Nacht. Direkt bei diesem Campingplatz befindet sich ein See mit einem großen Waldgebiet, sodass wir nach unserer Ankunft am Abend sowie vor unserer Abfahrt am Vormittag einen ausgedehnten Spaziergang mit Prinzi machen konnten.

Da der von mir ausgewählte Campingplatz bei Frankfurt am Main nicht erreicht wurde, war nun auch der nächste in Lörrach zu weit von Hünfeld entfernt. Wir planten also erneut um und erreichten am späten Nachmittag des 9. August einen wesentlich größeren Campingplatz in Rastatt.

Gleich am nächsten Morgen joggte ich bei aufgehender Sonne drei Mal um den auf dem Campinggelände befindlichen See, der leider nicht mit Hunden betreten werden darf. Nach dem Frühstück liefen wir einen Rundwanderweg beginnend und endend am Alten Schloss zu den Battertfelsen und genossen die wunderbare Aussicht. Im Anschluss besuchten wir noch sämtliche sich an den Kurpark in Baden Baden anschließende Parkanlagen sowie einen liebevoll gestalteten Rosengarten. Letzteren mussten wir ebenfalls getrennt voneinander bewundern, da Hunde keinen Zutritt haben.

Spontan entschieden wir uns, auf dem Campingplatz in Rastatt noch eine weitere Nacht zu verbringen. Als M an der Rezeption unseren Entschluss verkünden wollte, war die Rechnung für zwei Nächte bereits gedruckt. Glücklicherweise war unser Stellplatz noch für eine weitere Übernachtung frei. Wir wurden dennoch darauf hingewiesen, dass wir nicht nochmals verlängern können.

Am nächsten Tag nutzten wir die Gelegenheit, Nahe der französischen Grenze zu kampieren, für einen Besuch in Straßburg. Trotz der gehäuften Vorfälle der letzten Wochen fand beim Passieren der Grenze keine Passkontrolle statt. Da wir durch das La Petite France zur Orangerie laufen wollten, parkten wir unser Auto in einer Tiefgarage direkt in der Innenstadt. Der arme Prinz war nach wenigen Metern von der großen Menschenmasse und dem damit verbundenen Lärm völlig durcheinander. Von daher war es ihm auch nicht zu verübeln, dass er auf den ein oder anderen Hund entsprechend reagierte. Ich habe jedenfalls lange nicht mehr so viele Hunde auf einem Fleck gesehen 😮 Befremdlich wirkten auf uns ebenfalls die bewaffneten Soldaten, die wir vor der Cathédrale Notre-Dame de Strasbourg antrafen.

Die Orangerie befindet sich am Stadtrand und ist wegen ihrer gepflegten, blumigen Erscheinung definitiv einen Besuch Wert. Hier habe ich das erste Mal seit Jahren wieder Störche gesehen. Auf dem Rückweg zum Auto kauften wir bei einer kleinen Buchhandlung ein paar Postkarten, die ich gleich am Abend im Caravan beschrieb.

Katja Verfasst von: